NRW-Landräte beraten über Corona-Lage

01. Dezember 2021: Jetzt Voraussetzungen für Impf-Offensive schaffen

Die Kreise in NRW mobilisieren nochmals ihre Ressourcen, um das Impfen zu beschleunigen. Um die vom designierten Bundeskanzler Olaf Scholz angekündigte Impf-Offensive bis Weihnachten umzusetzen, müssen Bund und Land jetzt die Voraussetzungen schaffen.

Die Corona-Entwicklung in den vergangenen Tagen und Wochen hat deutlich vor Augen geführt, dass ein umfassender Impfschutz der Bevölkerung entscheidend in der Pandemie-Bekämpfung ist. Daher sprach sich der Vorstand des Landkreistags NRW in seiner jüngsten Sitzung dafür aus, die Impfkampagne mit allen zur Verfügung stehenden Ressourcen voranzutreiben: „Die Impfquote muss steigen und die Auffrischimpfungen müssen massiv beschleunigt werden“, betonte der Vorsitzende des Landkreistags NRW, Landrat Thomas Hendele (Kreis Mettmann).

Die NRW-Kreise forderten daher Bund und Land auf, die Voraussetzungen zu schaffen, um die vom designierten Bundeskanzler Olaf Scholz angekündigte Impf-Offensive mit insgesamt 30 Millionen Erst-, Zweit- und Drittimpfungen bis Weihnachten umsetzen zu können. „Die NRW-Kreise NRW bieten seit Monaten mobile Impfangebote an und haben angesichts der kritischen Lage ihre Kapazitäten nochmals massiv ausgeweitet“, betonte Hendele. Neben zusätzlichen mobilen Angeboten hätten die NRW-Kreise zentrale und dezentrale stationäre Impfstellen vor Ort eröffnet, um bei den Auffrischimpfungen die niedergelassenen Ärzte, die diese Aufgabe eigentlich alleine übernehmen wollten, zu unterstützen und das Tempo zu erhöhen. „Wir erwarten vom Land eine vollumfängliche Refinanzierung der kommunalen Impfangebote“, forderte Hendele.

Um das Ziel der Impf-Offensive zu erreichen, müssten zudem alle personellen Ressourcen mobilisiert werden, die zur Verfügung stünden: „Für die Impf-Offensive müssen weitere medizinischen Berufsgruppen mit einbezogen werden können“, unterstrich Hendele. Nicht nur Apothekern und Zahnärzten, sondern auch weiteren Berufsgruppen aus dem medizinischen Bereich müsse die Beteiligung an der Impfkampagne eröffnet werden.

Auch seien die Aufgaben der Gesundheitsämter neu zu priorisieren: „Wir müssen uns personell viel stärker auf die Impfkampagne konzentrieren können. Deshalb muss die Kontaktnachverfolgung auf die vulnerablen Bereiche fokussiert werden.“ Die generelle Kontaktnachverfolgung habe keinen wesentlichen Effekt bei der Pandemiebekämpfung und trage kaum dazu bei, Infektionsketten zu unterbrechen. Das Land müsse hier die vom Robert-Koch-Institut (RKI) gesetzten Spielräume ausschöpfen und sich soweit erforderlich für eine Änderung der RKI-Vorgaben engagieren.

Wenn überdies der Impfstoff für die Fünf- bis Elfjährigen bereits ab Mitte Dezember bereitstehe, müssten auch hier die Vorbereitungen beschleunigt werden: „Wer seine Kinder impfen lassen möchte, sollte auch zügig ein Impfangebot erhalten“, sagte Hendele. Die Landesregierung müsse alle nötigen Vorbereitungen bis zum Zeitpunkt der Lieferung der ersten Impfstoffkontingente für die Fünf- bis Elfjährigen abgeschlossen haben. Hier sehe man auch das NRW-Schulministerium in der Pflicht.

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