Zirkuläres Bauen im Kreis Lippe: Projekt „RE-BUILD OWL“

16. Januar 2024: Kreis Lippe

Eine strategische Roadmap und eine digitale Transferplattform sind die Ergebnisse des Projekts. Bei einem Symposium sind die beteiligten Akteure abschließend zusammengekommen, um die erreichten Ziele und Erkenntnisse zu besprechen.


Zirkulär, zukunftsweisend, kommunal Bauen – das Projektteam von RE-BUILD-OWL freut sich auf die nächsten Schritte (v.l.n.r.):  Rainer Grabbe, Kämmerer Kreis Lippe; Manuel Schaubt, Institut für angewandtes Stoffstrommanagement; Birgit Essling, Leitung Geschäftsstelle Lippe zirkulär; Lisa Pusch, Projektleitung RE-BUILD-OWL, Kreis Lippe; Gerald Knauf, Geschäftsführender Vorstand, Wissenschaftsladen Bonn e.V. und Jan Kehl, Teamleitung Technisches Gebäudemanagement, Kreis Lippe.
Quelle: Kreis Lippe

Zirkuläres Bauen geht nur gemeinsam, lautet die zentrale Erkenntnis des Symposiums. Zirkuläres Bauen, das ist das Wiederverwenden von Rohstoffen beim Bau. Wie das funktionieren kann, haben die Projekt-Akteure in den vergangenen zwei Jahren erarbeitet. Herzstück ist die digitale Transferplattform RE-BUILD-OWL, die Wissen rund Verfügung stellt. Ziel ist, einen digitalen Austauschraum zu schaffen, der Menschen, die Inhalte, Beispiele und Ansprechpersonen suchen, mit Experten vernetzt. Außerdem haben die Akteure Bestandsgebäude und Materialströme im Kreis Lippe untersucht und eine strategische Roadmap für Politik und Verwaltung entwickelt.

„Ich freue mich, dass wir das Projekt RE-BUILD OWL erfolgreich abschließen können. Der Nachhaltigkeitsgedanke ist stark beim Kreis Lippe. Nun haben wir ihn auch strategisch in der Baubranche verankert und sind damit ein Vorbild für die Region“, sagt Landrat Dr. Axel Lehmann. „Die Transferplattform ist eine Bereicherung für die Region, da sich die Zielgruppe dort austauschen und vernetzen kann. So kann zirkuläres Bauen im Kreis Lippe und in OWL schnell wachsen“, ergänzt er.

Beim Symposium „ZIRKULÄR. ZUKUNFTSWEISEND. KOMMUNAL. BAUEN“ sind zum Abschluss des Projekts Kommunalvertreter, Fachexperten und Interessierte aus der Baubranche zusammengekommen.
Rainer Grabbe, Kämmerer des Kreises Lippe, sagt: „Wir müssen einen langen Atem haben und daran denken, dass neue Ideen und Veränderungen, so auch die Idee und das Wissen des zirkulären Bauens, zuerst von den Menschen verstanden sein und sich dann auch für sie lohnen müssen.“ Dr. Anne Braune von der Deutschen Gesellschaft für nachhaltiges Bauen e.V. appellierte in ihrer Keynote, flexibler zu planen und neue Nutzungsmöglichkeiten direkt mitzudenken. Eine Podiumsdiskussion zeigte die aktuellen Herausforderungen und die nächsten Schritte: „Austausch ist essentiell“, „Bau und Betrieb vernetzen“ und „Es braucht Mut und Vorbilder“.
„Wir freuen uns über die gelungene Kooperation mit dem Kreis Lippe und blicken voller Zuversicht und Ideenreichtum in die Zukunft“, fasst Lisa Egeri, Co-Veranstalterin und stellvertretende Museumsleitung der Ziegelei Lage das Symposium zusammen. Auch für das Museum spielt das zirkuläre Bauen und die Bauwende eine große Rolle. Es sind Schwerpunkte für den neuen, temporären Ausstellungsbereich, der 2025 zusammen mit der neuen Dauerausstellung eröffnen wird.

Das Ende der Förderperiode von RE-BUILD-OWL bildet den Auftakt für nächste Schritte im Kreis: Die Transferplattform kann erweitert werden. Die Roadmap dient als Leitfaden für zukünftige Projekte, die allerdings unter Finanzierungsvorbehalt stehen. Der Kreis Lippe und die Geschäftsstelle Lippe zirkulär haben das Symposium in Kooperation mit dem LWL-Museum Ziegelei Lage veranstaltet.

Hintergrund: Über das Modellvorhaben RE-BUILD-OWL
Das Projekt „RE-BUILD-OWL: Digitalisierungskompetenz für zirkuläres Bauen in Ostwestfalen-Lippe (OWL)“ gestaltet die Bauwende in Ostwestfalen-Lippe aktiv mit und nutzt die Chancen der Transformation der kommunalen Bau- und Sanierungstätigkeiten für die Region. Hierzu wurde eine kommunale Innovations- und Transferplattform und eine praxisnahe Roadmap „Zirkuläres Bauen OWL“ entwickelt – gemeinsam vom Kreis Lippe mit der Geschäftsstelle Lippe Zirkulär und dem technischen Gebäudemanagement sowie dem Wissenschaftsladen Bonn e.V. (WILA) und dem Institut für angewandtes Stoffstrommanagement (IfaS).
RE-BUILD-OWL ist gefördert vom Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen im Rahmen von "Region gestalten – Heimat 2.0", einer Initiative vom Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung.