Präventiv, vertraulich, unbürokratisch: Die Frühen Hilfen des Kreises Düren
Ein Baby auf die Welt zu bringen, den Alltag zu meistern und sich auf die neue Situation einzustellen, ist oft im wahrsten Sinne des Wortes kein Kinderspiel. Das Leben verändert sich und läuft in anderen Bahnen. Die Frühen Hilfen im Kreis Düren mit den Familienkinderkrankenschwestern und den Familienhebammen bieten wertvolle Unterstützung für neue Eltern.
Ute Alberts ist so eine Familienkinderkrankenschwester beim Kreis Düren und betreut Sahar Chegini, die vor etwa anderthalb Jahren ihre Tochter Jana zur Welt gebracht hat. Die Hilfe, die sie erfahren hat, ist sehr wertvoll.
Sorgen, Überforderung und Ängste treten bei neuen Eltern neben Freude, Glück und Liebe ebenfalls als Gefühlszustände auf. "Das ist ganz normal", weiß Ute Alberts, Familienkinderkrankenschwester des Kreises Düren, die jungen Familien mit Rat und Tat zur Seite steht. Vor rund 14 Monaten hat sie Sahar Chegini kennengelernt, im Krankenhaus, als die heute 35-Jährige kurz zuvor ihre erste Tochter Jana auf die Welt gebracht hat. Die Iranerin, die mit ihrem Mann seit 2019 im Kreis Düren lebt, hat von einer Nachbarin den Tipp bekommen, sich an die Frühen Hilfen zu wenden. "Jana ist mein erstes Kind, ich hatte noch keine Erfahrungen, keine Hebamme und war sehr unsicher. Da habe ich von der tollen Hilfe erfahren und sie bekommen", sagt sie.
Die Familienkinderkrankenschwester Ute Alberts (l.) kümmert sich im Rahmen der Frühen Hilfen im Kreis Düren um Familien und Mütter wie Sahar Chegini. Die kleine Tochter Jana ist ein fröhliches Kind.
Quelle: Kreis Düren
Ute Alberts besuchte sie im Krankenhaus, beide haben sich von Anfang an gut verstanden und ein vertrauensvolles Verhältnis zueinander aufgebaut. Ute Alberts konnte ihr zunächst Möglichkeiten zeigen, eine nachsorgende Hebamme zu finden. "Wir unterstützen nur auf Wunsch der Eltern. Wer unsere Hilfe haben möchte, bekommt sie auch", sagt sie. Dabei sei das Angebot für jede und jeden da. "Die Belastungen, Situationen und das Empfinden sind sehr subjektiv, jeder darf sich an uns wenden", sagt die 53-Jährige. Dabei sei alles streng vertraulich, unbürokratisch, Kosten für die Familien fallen keine an. Ein niedrigschwelliges Angebot, um die Familien im Kreis Düren zu unterstützen.
Neben ihr arbeiten noch drei weitere Familienkinderkrankenschwestern bei den "Frühen Hilfen des Kreises Düren", ergänzt wird das Team von zwei Familienhebammen. Bei den Frühen Hilfen geht es darum, mit Informationen, Beratungen und Begleitung vorbeugend zu handeln, bevor so manche Lage noch schwieriger wird und ernsthafte Probleme auftreten. "Eltern sollen durch die Frühen Hilfen gestärkt werden, viele könnten ruhig stolzer auf sich sein. Wir vermitteln ihnen, dass sie mit ihren Sorgen und Ängsten nicht allein sind", sagt Ute Alberts. Auch bei Sahar Chegini, die am Anfang noch unsicher war, hat ein Wandel stattgefunden. "Ich bin selbstbewusster und entspannter geworden. Ohne meine Familie hier und in einem Land mit einer anderen Kultur ist die Unterstützung durch den Kreis Düren sehr wichtig für mich."
Das Ziel ist, Unterstützung und Chancengleichheit zu gewähren
Ute Alberts besucht mittlerweile im Schnitt einmal im Monat Familie Chegini. Dabei kann sie Fragen zur Ernährung, Schlafverhalten, Entwicklung und allem, was der Familie auf dem Herzen liegt, klären. "Dumme Fragen gibt es nicht, jede Frage darf und sollte gestellt werden, damit die Kinder gut aufwachsen." Sahar Cheginis Tochter Jana ist ein lebendiges, gut entwickeltes Kind, das viel lacht und Freude hat – so wie Kinder aufwachsen sollten. Die Möglichkeit der Elternberatung besteht bis zum dritten Lebensjahr des Kindes, medizinische oder pflegerische Tätigkeiten werden nicht übernommen. Ute Alberts arbeitet seit dem Start der Frühen Hilfen vor rund zehn Jahren beim Kreis Düren, zuvor konnte sie lange im Krankenhaus Erfahrungen sammeln. "Wir wollen von Anfang an unterstützen und Chancengleichheit gewähren. Die Familienkinderkrankenschwestern leisten einen wichtigen Beitrag und wertvolle Arbeit", sagt Landrat Wolfgang Spelthahn.
Zu dem Angebot der Frühen Hilfen gehören auch eine Sprechstunde im Krankenhaus Düren sowie die Schnullercafés, die mittlerweile in acht von 15 Kommunen des Kreises Düren wöchentlich in Kooperation mit der Evangelischen Gemeinde zu Düren und dem Katholischen Forum für Erwachsenen- und Familienbildung Düren und Eifel angeboten werden. "Es ist wirklich schön, auch für Jana, die mit Gleichaltrigen spielen kann. Ich tausche mich mit den Erwachsenen aus und kann noch Fragen an die Familienkinderkrankenschwestern stellen, die ja auch immer dabei sind", sagt die junge Mutter. Wer ebenfalls das Angebot der Frühen Hilfen wahrnehmen möchte, kann sich unter fruehehilfen@kreis-dueren.de melden. Weitere Infos gibt es auch unter www.kreis-dueren.de/fruehehilfen, dort finden sich ebenfalls die Termine und Informationen zu den Schnullercafés.
Anne Schröder
Quelle: Kreis Düren