Gemeinsames Open Data-Portal von Kreis und Kommunen geht an den Start

14. Februar 2023: Von Tobias Schellhorn, Open Data-Beauftragter, Rhein-Kreis Neuss

Der Rhein-Kreis Neuss und seine acht Kommunen Dormagen, Grevenbroich, Jüchen, Kaarst, Korschenbroich, Meerbusch, Neuss und Rommerskirchen setzen sich im Rahmen der Verwaltungsdigitalisierung für eine Ausbreitung und Nutzung von Open Government Data, auf Deutsch offene Verwaltungsdaten, ein. Dazu haben Bürgermeisterin, Bürgermeister und Landrat den Aufbau eines gemeinsam genutzten Open Data-Portals beschlossen. Hierfür wird die bereits bestehende Portallösung des Kreises für alle kreisangehörigen Kommunen erweitert. „Das Gemeinsame Open Data-Portal ist ein weiterer Baustein, das bestehende Know-how in unseren Verwaltungen bei der Digitalisierung zu bündeln und für alle nutzbar zu machen“, betont Landrat Hans-Jürgen Petrauschke.

Auf dem gemeinsam genutzten Portal unter opendata.rhein-kreis-neuss.de veröffentlichen Kreis und die Kommunen einen wachsenden Bestand an offenen Verwaltungsdaten. Bereits über 110 Datensätze mit ca. 3,5 Millionen Einzeldaten sind zum Start auf dem Portal vorhanden, das durch die Zusammenarbeit sukzessive weiter wachsen soll. „Ich freue mich, über ein weiteres gemeinsames Projekt, das wir in der Kreisgemeinschaft umsetzen konnten. Unser zentraler Ansatz, alle Open Data-Ressourcen an einer Stelle verfügbar zu machen, erleichtert nicht nur die Nutzung für Bürger und Unternehmen, sondern ist dabei wirtschaftlicher und spart Kosten für Lizenzen und Hosting in der Kreisgemeinschaft“, ergänzt IT-Dezernent Harald Vieten, der sowohl den lokalen Digitalpakt zwischen Kreis und Kommunen als auch dieses gemeinsame Projekt initiierte. Bestätigt wird Vieten durch die guten Nutzerzahlen des Portals.

Der bei der Stabsstelle Digitalisierung des Kreises angesiedelte Open Data-Beauftragte Tobias Schellhorn unterstützt die kreisangehörigen Kommunen bei der Bereitstellung Ihrer offenen Behördendaten. „Insbesondere für kleinere Kommunen ist der Aufwand eines eigenen Portals viel zu groß. Außerdem entstehen durch unser gemeinsames Open Data-Portal Synergieeffekte und wir können unser Angebot zusammen mit den Kommunen stetig erweitern“, sagt Schellhorn.

Im gemeinsamen Open Data-Arbeitskreis befassen sich die Kommunen mit der Anbindung lokaler Datensätze, wie Baumkataster, Leuchtstellen und weitere. Gleiche Fachverfahren erleichtern die Open Data-Anbindung in der kommunalen Familie. Nach der Pilotierung durch eine Kommune können andere Kommunen nach gleichem Muster, aber mit viel weniger Aufwand angebunden werden. Der Kreis stellt neben den eigenen Daten auch die für die Kreisgemeinschaften interessante Daten von Land und Bund so bereit, dass diese von den Kommunen genutzt werden können.


Interaktives Dashboard der im Eildienst 6/22 erwähnten IfSG-App Screenshot opendata.rhein-kreis-neuss.de
Quelle: Rhein-Kreis Neuss

Wo gibt es freie Gewerbeflächen im Kreisgebiet? Befinden sich Ladesäulen für Elektroautos in der Nähe? Wo sind überall Kindertagesstätten und Schulen? Wie viele Schulkinder leben an einem Ort? Wo liegen Hochwasser-Risikogebiete? Antworten auf Fragen wie diese gibt das gemeinsame Portal für das gesamte Kreisgebiet oder einzeln für jede Kommune.

Die Nutzung der Daten auf dem Portal ist dabei einfach: Mit wenigen Klicks können Datensätze miteinander verknüpft und anschließend in Karten und Grafiken visualisiert werden. Zum Entdecken der Daten bietet das Portal voreingestellte, interaktive Dashboards an. Der Abruf der Daten ist durch die dokumentierten Schnittstellen und die Datenlizenz Deutschland – Zero – Version 2.0 für Entwickler, Journalisten und allen anderen Interessierten gewährleistet.

Durch die Selbstverpflichtung der Kreisverwaltung, alle neuen Fachverfahren auf Open Data-Tauglichkeit zu prüfen und ggf. entsprechende Schnittstellen zu schaffen, wächst das Angebot stetig. Jüngstes Beispiel ist die eigen entwickelte IfSG-App (Artikel im Eildienst 6/22) - hier hat die Stabsstelle Digitalisierung vor einigen Wochen die Open Data-Schnittstelle freigeschaltet. Darüber werden anonyme Daten wie Belehrungszeitpunkt, Altersgruppe oder die gewählte Zahlart vollautomatisch ausgewertet und im Open Data-Portal veröffentlicht. Grundlagendaten, die auch das App-Entwicklerteam für künftige Entscheidungen nutzen können.


Tobias Schellhorn
Quelle: Rhein-Kreis Neus