Brücken bauen und Chancen ermöglichen
Brücken zwischen unterschiedlichen Angeboten bauen und damit gerechtere Chancen für Familien, Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene ermöglichen – das ist eines der Ziele der über 100 Fachkräfte, die sich im „Netzwerk Chancengerechtigkeit“ fachübergreifend zusammengeschlossen haben. Das gelingende Aufwachsen entlang der Präventionskette im Kreis zu verbessern, wird von den Vertretungen der Städte und Gemeinden im Kreis Coesfeld, Fachleuten aus dem Gesundheits- und Sozialwesen, Ehrenamtlichen und Fachkräften verschiedener Institutionen aus dem Kreis Coesfeld angestrebt. Das erste Glied in dieser Kette bilden dabei die „Frühen Hilfen“.
Angebotslücken gemeinsam erkennen.
Quelle: Kreis Coesfeld
Orientierung am gemeinsamen Leitbild
Alle Beteiligten des Netzwerkes Chancengerechtigkeit orientieren sich an einem Leitbild, das gemeinsam entwickelt und kreisweit von allen Städten und Gemeinden mitgetragen wird. Danach soll allen jungen Menschen im Kreis ermöglicht werden, aktiver Teil der Gesellschaft zu sein. Eine zentrale gemeinsame Zielsetzung ist es, über Projekte und Kampagnen, Vielfalt und eine offene Haltung hierzu bei den jungen Menschen zu fördern. „Die Netzwerkarbeit beruht dabei auf dem Grundverständnis, dass die jungen Menschen und ihre Familien die wichtigsten Kooperationspartnerinnen und –partner sind“, betont Dezernent Detlef Schütt.
Im Kreis Coesfeld gibt es bereits eine Vielzahl von Unterstützungsangeboten. Sowohl die Mitglieder des Netzwerks Chancengerechtigkeit als auch die Akteure der Koordinierungsgruppe sind sich darin einig, dass es das primäre Ziel sein muss, diese noch besser miteinander zu vernetzen und vor allem für die Zielgruppe bekannter und leichter zugänglich zu machen. Damit dieses kreisweite Vorhaben gelingt, erhält das Netzwerk Rückenwind in einer Steuerungsgruppe, in der sich unter dem Vorsitz von Landrat Dr. Christian Schulze Pellengahr Bürgermeisterinnen und Bürgermeister, Wohlfahrtsverbände, die drei Jugendämter, Jobcenter, Ausländerbehörde, Schulaufsicht, das Kommunale Integrationszentrum, Vertretungen des Ehrenamtes und Dezernent Schütt gemeinsam zu wichtigen Zielrichtungen austauschen.
Einbezug von Landes- und Bundesprogrammen
Innerhalb der Netzwerkstrukturen werden unterschiedliche Landes- und Bundesinitiativen und -programme umgesetzt, die jeweils aus unterschiedlichen Fachabteilungen eingebracht und koordiniert werden. Strukturelle Voraussetzung zur Umsetzung der Förderprogramme ist es meist, Begleitgremien einzurichten und dort gemeinsam Ziele sowie ein Leitbild festzulegen. Mit der Etablierung der kommunalen Präventionskette bzw. dem Landesprogramm „kinderstark – NRW schafft Chancen“ wurde das Netzwerk initiiert. In der weiteren Entwicklung wurden zusätzliche Programme, wie die Landesinitiativen „Durchstarten in Ausbildung und Arbeit“, „Gemeinsam Mehrwert“ und das „Kommunale Integrationsmanagement“ in die Netzwerkstrukturen einbezogen. „Mit der kommunalen Gesamtstrategie im Kreis Coesfeld können Parallelstrukturen vermieden und Synergieeffekte genutzt werden“, erklärt Detlef Schütt „Die Netzwerkstrukturen dienen somit auch der bedarfsgerechten Planung von (neuen) Angeboten, der gemeinsamen Abstimmung und der Verbreitung von Informationen an die Multiplikatorinnen und Multiplikatoren.“
Zugänge erleichtern.
Quelle: Kreis Coesfeld
Frühe Hilfen als Fundament für das gelingende Aufwachsen
Um frühzeitig – bei Bedarf auch bereits vor der Geburt – und gemeinsam mit den Eltern, einen festen Grundstein für das gelingende Aufwachsen von Kindern zu gestalten, richten sich die Frühen Hilfen an die allerjüngsten in der Gesellschaft und ihre Eltern. Durch die Unterstützung in Form von Information über Leistungen, leicht zugängliche Hilfeangebote sowie Lotsentätigkeiten, sollen Mütter und Väter niedrigschwellig die notwendige Beziehungs- und Erziehungskompetenz zur Versorgung ihres Kindes entwickeln können. „Familien erhalten dazu beispielsweise nach der Geburt den Familienwegweiser mit vielen wichtigen Informationen rund um Familienleistungen, U-Untersuchungen und Beratungsangeboten“, erläutert Carolin Hoschke, Netzwerkkoordination „kinderstark“. Auf Wunsch wird der Familienwegweiser den Familien im Rahmen eines Willkommensbesuchs durch geschulte Ehrenamtliche aus den jeweiligen Kommunen überreicht.
Logo Netzwerk Chancengerechtigkeit
Quelle: Kreis Coesfeld
Familien benötigen in der ersten Lebensphase mit ihrem Kind mal mehr und mal weniger Hilfe. Die Frühen Hilfen im Kreis Coesfeld umfassen daher unterschiedliche Unterstützungsansätze, sodass Familien bedarfsgerecht begleitet werden können. Das Netzwerk Chancengerechtigkeit untergliedert sich in drei zielgruppenspezifische Unterarbeitsgruppen, die sich mit den Lebenslagen von Familien mit Kindern von 0 bis 6 Jahren, Familien, Kindern und Jugendlichen von 6 bis 18 Jahren und mit jungen Erwachsenen von 18 bis 27 Jahren auseinandersetzen. Die Arbeitsgruppe 0-6 beschäftigt sich insbesondere mit Themen rund um die ersten Lebensjahre, wie beispielsweise der Stillförderung, früher Medienprävention oder dem Übergang von der Kindertageseinrichtung in die Grundschule. In dieser Arbeitsgruppe arbeiten beispielsweise die Schwangerschaftsberatung, Hebammen, Frühförderstellen und Familienzentren mit. Durch sie können aktuelle Bedarfe aufgedeckt und in Zusammenarbeit passgenaue Angebote für Familien gestaltet werden.
Detlef Schütt Quelle: Kreis Coesfeld |
Carolin Hoschke |