Arbeitgebermarketing: Kampagne „Das willst Du doch auch!“

16. Januar 2024: von Manuel Hermanns, Personalmarketing, und Birgit Nolte, Kreisdirektorin, StädteRegion Aachen

Eine der Maßnahmen der StädteRegion Aachen gegen den Arbeitskräftemangel ist die Kampagne „Das willst Du doch auch!“. Portraitierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter stellen elf identifizierte und verständliche Benefits mit der Zielsetzung dar, diese Vorteile sowohl für potenzielle Bewerberinnen und Bewerber nach außen als auch hausintern zu transportieren. Ausgerollt wird diese Kampagne über Print, Social-Media, Webseite und Messeauftritte. Die Maßnahme ist Teil des Arbeitgebermarketings.

Kluge Köpfe gewinnen, entwickeln und binden
Für die StädteRegion Aachen arbeiten viele kluge Köpfe, doch zunehmend wird es schwieriger neue im Wettbewerb mit anderen Arbeitgebern zu gewinnen. Um zukünftig engagiert für die Menschen in der Region als Dienstleister da sein zu können, gilt es, proaktiv neue Wege bei der Bindung und Gewinnung von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern zu gehen. Dabei sieht sich die StädteRegion Aachen als Arbeitgeberin mit einer komplexen Ausgangslage konfrontiert:
In den nächsten fünf Jahren werden zum einen rund 10 Prozent der derzeitigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wegen Erreichen der Altersgrenze planmäßig aus dem Dienst ausscheiden. Zum anderen erfordern Personalfluktuationen in bestehenden Aufgabengebieten und Personalmehrbedarfe aufgrund zunehmender Anforderung oder Aufgabenwahrnehmung eine Personalgewinnung in einer Größenordnung von rund 30 Prozent der aktuellen Belegschaft (rund 2.580 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter).

StädteRegion Aachen in Zahlen
563.000 Menschen auf ca. 700 km²
10 regionsangehörige Kommunen
rd. 2.580 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter (2.100 Stellen)
170 Berufsgruppen

Während die Personalgewinnung und -bindung in den Berufsfeldern des Erziehungswesens, medizinischer Berufe und des Ingenieurswesens fortlaufend eine große Herausforderung darstellt, betrifft dies neuerdings vermehrt auch das Berufsfeld des Verwaltungswesens. Einer der Gründe wird in der geringen Wahrnehmung der öffentlichen Verwaltung als Betätigungsfeld mit Gestaltungsräumen und Entwicklungsperspektiven gesehen.
Mit einer deutlichen Erhöhung der Nachwuchskräfte, der Einführung von Beschäftigungsmöglichkeiten für studentische Hilfskräfte, neuen Kooperationen mit Hochschulen oder der Öffnung von Anforderungsprofilen für den sogenannten Quereinstieg, ist auf die vielfältige Anforderungssituation unlängst reagiert worden. Ergänzend dazu soll das Arbeitgebermarketing verstärkt ausgebaut werden. Die Implementierung einer Arbeitgebermarke ist Teil einer proaktiven Personalgewinnung am Arbeitsmarkt sowie einer Personalbindung und -entwicklung von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Mittelfristig soll es auch mit Hilfe einer etablierten Arbeitgebermarke gelingen, nach außen in festgelegten Feldern die Qualität und in anderen Feldern die Quantität der Bewerbungen zu erhöhen, verstärkt eigene Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter als Botschafter zu gewinnen und nach innen eine Identifikation mit dem Haus zu erhöhen. Wofür steht die StädteRegion Aachen? Was bietet die StädteRegion Aachen im Vergleich zu anderen Arbeitgebern? Welche Entwicklungsmöglichkeiten gibt es?
Als eine der ersten Maßnahmen wird eine Kampagne umgesetzt, welche die Wahrnehmung der Verwaltung als attraktive Arbeitgeberin verändern und die Vorzüge einer Beschäftigung vermitteln soll.

Verwaltung als attraktive Arbeitgeberin
Die Vorzüge einer Beschäftigung für die Verwaltung der StädteRegion Aachen sind vielfältig. Mit der Kampagne „Das willst Du doch auch!“ soll dies einerseits für Bestandspersonal und andererseits für potenzielle neue Mitarbeitende verständlich vermittelt werden. Für die Umsetzung ist eine Werbeagentur beauftragt worden.


Quelle: StädteRegion Aachen

In einem vorgelagerten Beteiligungsprozess sind im Sommer 2022 mit Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Hauses in einem ersten Schritt insgesamt 34 Positiv-Aspekte einer Tätigkeit für die StädteRegion Aachen gesammelt worden. In einem zweiten Schritt gingen hieraus 11 Vorteile (Benefits) hervor, die in der Kampagne transportiert werden. Erwähnenswert ist hierbei auch, dass in dem Beteiligungsprozess weniger häufig auf die fachlichen Charakteristika der Tätigkeit abgehoben worden ist, sondern auf die fördernden und vorteilhaften Rahmenbedingungen. Beispielsweise zählen hierzu die Flexibilität der Arbeitszeit und -modelle, die am Gemeinwohl ausgerichtete sinnstiftende Art der Tätigkeit sowie die krisensichere Beschäftigung.

Um die 11 identifizierten Vorteile zu transportieren, zeigt die Kampagne authentische Portraits von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern mit ihren individuellen Geschichten und wahrgenommenen Vorteilen. So berichtet eine Mitarbeiterin von ihrem Job-Ticket zur Nutzung des Öffentlichen-Personennahverkehrs. Eine andere spricht über ihr geleastes E-Bike, mit dem sie den täglichen Arbeitsweg zurücklegt und damit erstens einen Beitrag zur Gesundheitsförderung und zweitens zum Umweltschutz leistet. Ein dritter Mitarbeiter erzählt von der Empathie und Wertschätzung, die er nach langer Krankheit beispielsweise durch passende Wiedereingliederungsmaßnahmen und eine bedarfsgerechte Arbeitsumgebung erfahren hat.

Quelle: StädteRegion Aachen

Die Umsetzung der Kampagne geht auch mit der Etablierung einer neuen Karriereseite, einer optisch und inhaltlich grundneuen Stellenausschreibung sowie mit Print- und Digitalformaten für die Auftritte in den sozialen Netzwerken oder auf Messen einher. Die Wirksamkeit der Kampagne und weiterer Maßnahmen im Zuge der Einführung der Arbeitgebermarke werden fortlaufend evaluiert und bei Bedarf angepasst.

Birgit Nolte
Quelle: Ralph Sondermann

Manuel Hermanns
Quelle: Privat