App Willkommen!
Das Jugendamt beauftragt momentan zwei freie Träger der Jugendhilfe mit Willkommensbesuchen bei jungen Eltern. Die Eltern erhalten einen Elternordner mit entsprechenden Informationen und Anlaufstellen. Der Elternordner soll nun durch eine App ersetzt werden.
Neugeborene Kinder sind ein großes Glück, gleichzeitig aber auch ein großer Einschnitt in das Leben junger Eltern. Für diese besonders wichtige Phase für Mütter, Väter und Kinder sieht das Kreisjugendamt Soest vor, in Zusammenarbeit mit den Standesämtern der Kommunen alle Neugeborenen im Zuständigkeitsbereich des Kreisjugendamtes Soest im Rahmen einer „positiven Begrüßung“ im Sinne eines „Willkommensbesuchs“ aufzusuchen und den Eltern ein Begrüßungspaket zu überreichen. In dem Begrüßungspaket befinden sich momentan ein Ordner mit Informationen rund um die Geburt und das erste Lebensjahr zusammen mit kleinen Geschenken, die von Kommune zu Kommune variieren. All dies wird in einer wiederverwendbaren Tasche den jungen Eltern übergeben und bei Wunsch der Eltern auch gemeinsam besprochen.
Der Besuch erfolgt angekündigt und ist somit freiwillig. Er wird durch eine spezifisch geschulte Fachkraft durchgeführt, die sich einerseits sehr gut mit den Bedürfnissen von Säuglingen auskennt und andererseits große Sozialkompetenz zur Beratung der Eltern mitbringt. Diese Aufgabe ist an zwei freie Träger der Jugendhilfe im Rahmen einer Vereinbarung übertragen worden. Der Begrüßungsbesuch verbindet zugleich verschiedene wünschenswerte Effekte: Zunächst lernen die Eltern oder die Mutter/der Vater eine fachlich ausgebildete Ansprechpartnerin kennen, die im Sinne eines positiven Willkommens agiert und auf spezielle Wünsche, Fragestellungen oder Sorgen rund um das Thema Baby und die neue Familienkonstellation eingehen kann. Hinzu kommt die persönliche Erläuterung des Begrüßungsgeschenkes, das neben kleinen Ausstattungspäckchen (zum Beispiel Körnerkissen, Lätzchen, Söckchen oder ähnliches) auch einen Wegführer (Ordner Willkommen!) durch die verschiedensten Beratungs- und Unterstützungsinstitutionen im Bereich des Kreisjugendamtes Soest nebst einem Bilderbuch enthält. Hier kann die Fachkraft den Bezug zu den Fragen der Eltern herstellen und ähnlich wie ein Lotse die Vermittlung zu den Beratungsinstitutionen durchführen.
Bei der Befragung von jungen Eltern sind die Informationen aus dem Ordner als sehr hilfreich angesehen worden. Alle Befragten haben zurückgemeldet, dass der Order nun im Regal stehe, aber bei auftretenden Fragen nicht mehr genutzt werde. Die Befragten gaben an, dass sie sich über aktuelle Themen und auftretende Fragen online erkundigen. Damit die Informationen nachhaltig von den jungen Eltern genutzt werden können, soll der analoge Ordner „Willkommen!“ für die Eltern sollen nun digital aufbereitet werden, um so die Möglichkeiten deutlich auszubauen.
Die neue App Willkommen.
Quelle: Kreis Soest
Durch die Einführung einer „APP Willkommen!“ soll es den jungen Eltern einfacher gemacht werden, aktuelle und fachlich richtige Informationen auf zeitgemäßem Weg zu erhalten. Die APP wird auch weitere Vorteile, wie die beispielsweise Geschwisterkinder, Rolle der Väter, leichte Sprache oder Mehrsprachigkeit (momentan außer in Deutsch noch in Englisch, Französisch, Türkisch Russisch und Arabisch) enthalten. Zusätzlich werden die schon bestehenden digitalen Angebote, Familienwegweiser oder der Kita-Finder in der APP eingebunden, um den Eltern die Suche zu erleichtern. Damit können sich die Eltern an einer Stelle zu allen wichtigen Themen informieren. Um die APP dauerhaft interessant zu gestalten, wurde eine Art Spiel „Elterndiplom“ eingebaut und ein Tagebuch, in das die Eltern aktuelle Fortschritte ihres Kindes eintragen können. Es gibt bedarfsgerechte Angebote zu unterschiedlichen Themen wie beispielsweise Behinderungen, Geschwisterkindern, kommunale Angebote, etc. Insbesondere die Angebote in den Städten und Gemeinden vor Ort sind bei einem Flächenkreis wie dem Kreis Soest wichtig, da auch Eltern, die nicht mobil sind, gute Möglichkeiten finden sollen, Angebote in ihrer Nähe wahrzunehmen. Eine Suche nach Hebammen ist ebenfalls hinterlegt. Langfristig ist geplant, die APP mit weiteren Themen immer wieder zu aktualisieren.
Die APP wird auf allen gängigen Betriebssystemen (Android und IOS) laufen und in den jeweiligen APP-Stores herunterladbar sein. Wenn die APP einmal heruntergeladen ist, sind alle Inhalte offline zu lesen. Verlinkungen funktionieren natürlich nur, wenn eine Netzverbindung vorhanden ist.
Ein persönlicher Teil in der APP wird durch eine QR-Code freigeschaltet, den es bei dem Willkommensbesuch gibt. Mit diesem persönlichen Bereich haben die Eltern die Möglichkeit, Daten ihres Kindes zu hinterlegen und dann passgenaue Push-Nachrichten zu beispielsweise Impfterminen oder U-Untersuchungen zu bekommen, damit diese nicht vergessen werden. Hinter dem Button „Notfall“ finden Eltern die wichtigsten Telefonnummern für einen möglichen Notfall wie Giftnotruf, Polizei, Rettungsdienst, Jugendamt, Frauenhäuser, etc. Diese können dann direkt aus der APP heraus angerufen werden.
Sigrid Schmidt
Quelle: Kreis Soest
