Veterinärausschuss des LKT NRW: Bestürzung über Gewalttat im Kreis Kleve
Mit scharfen Worten haben die Mitglieder des Ausschusses für Verbraucherschutz und Veterinärwesen des Landkreistages Nordrhein-Westfalen (LKT NRW) Gewalttaten gegen Amtsveterinäre verurteilt. Jüngster Anlass war der Angriff eines Landwirtes aus dem Kreis Kleve auf zwei Mitarbeiter des Veterinäramtes. Er schlug in der vergangenen Woche mit einer Eisenstange zu und verletzte die Kontrolleure. Gewalttaten dieser Art seien nicht hinnehmbar, kritisierten die Ausschussmitglieder.
Übergriffe gegen Mitarbeiter von Veterinärämtern kommen bundesweit immer wieder vor. Ein Beispiel ist die Amokfahrt eines Bauern aus Schleswig-Holstein im Mai 2016, bei der er zehn Fahrzeuge, darunter Polizeiwagen, mutwillig mit seinem Traktor zerstörte, weil er das Setzen von Ohrmarken bei seinen Kühen nicht akzeptieren wollte. 2015 kam es sogar zu einer Auseinandersetzung bei einer Kontrolle in Brandenburg mit tödlichem Ausgang für einen der Kontrolleure.
Nun gab es einen tätlichen Angriff im Kreis Kleve. „Wir verurteilen Gewalttaten dieser Art auf das Schärfste. Dass nun eine solche Tat in Nordrhein-Westfalen stattgefunden hat, bestürzt uns sehr“, sagte Stephan Pusch, Landrat des Kreises Heinsberg und Ausschussvorsitzender. Gleichzeitig verurteilte er den Angriff als „nicht hinnehmbar“. Er müsse mit aller gebotenen Härte des Gesetzes verfolgt werden. Die Ausschussmitglieder wünschten den beiden angegriffenen Mitarbeitern nun vor allem, dass sie vollständig von ihren körperlichen und vor allem seelischen Verletzungen genesen werden.
Wie solche Gewalt in Zukunft verhindert und Mitarbeiter des Veterinäramtes besser geschützt werden können, war ebenfalls Thema der Sitzung. So erörterten die Mitglieder bereits bestehende Gewaltpräventionsmaßnahmen auf kommunaler Ebene.
Hintergrund der Tat im Kreis Kleve ist ebenfalls eine Be-triebskontrolle. Der Landwirt schlug dort unvermittelt die beiden Kontrolleure mit einer Eisenstange. Eine Mitarbeiterin des Amtes trug eine Platzwunde am Kopf, ihr Kollege eine Ellenbogenfraktur, Prellungen und ebenfalls eine Kopfplatzwunde davon. Der Landwirt befindet sich in Untersuchungshaft. Ihm werden unter anderem versuchter Mord und räuberische Erpressung vorgeworfen. Offenbar kam es zu der Tat, nachdem die Kontrolleure schwere Verstöße gegen die Tierhaltung auf dem Hof festgestellt hatten.