NRW-Kreise fordern schnelle Nachfolgeregelung für 9-Euro-Ticket
Zum Ablauf des 9-Euro-Tickets spricht sich der Landkreistag NRW für eine einheitliche Anschlusslösung aus. Gleichzeitig müsse die Finanzierung des ÖPNV auf sichere Füße gestellt werden.
Das 9-Euro-Ticket kommt bei vielen Menschen gut an. Wie mehrere erste Studien ergeben, hat sich nach Einführung des 9-Euro-Tickets das Reiseaufkommen im Schienenverkehr deutlich erhöht. „Das 9-Euro-Ticket hat gezeigt, dass die Menschen den öffentlichen Nahverkehr nutzen wollen. Damit dieser Effekt nicht verpufft, müssen Bund und Länder sich schnell auf ein Nachfolgeangebot einigen“, erklärt der Hauptgeschäftsführer des Landkreistags NRW (LKT NRW), Dr. Martin Klein.
Dabei sei nicht nur der Preis entscheidend für den Erfolg gewesen. Ein einfaches Ticketsystem, das landes- oder bundesweit gilt, mache den Nahverkehr auch auf lange Sicht attraktiver: „Wir müssen dauerhaft die komplizierten Ticketmodelle durch ein pauschales, grenzübergreifendes Angebot ersetzen, das alle auf Anhieb verstehen“, fordert Klein. Langfristig müsse es darum gehen, mehr Menschen mit ihren alltäglichen Mobilitätsbedürfnissen vom Auto in den ÖPNV zu bringen. Insbesondere Berufspendler benötigten verlässliche und ansprechende Angebote.
Gleichzeitig müsse die Finanzierung des ÖPNV gesichtet und das Verkehrsnetz weiter ausgebaut und modernisiert werden, um das Angebot auch für weniger gut erschlossene Regionen nutzbar zu machen. „Ein einfaches Ticketsystem nützt nichts, wenn Verkehrsbetriebe Pleite gehen. Um die Positiveffekte des 9-Euro-Tickets auf Dauer zu nutzen, muss gleichzeitig in Infrastruktur, Betrieb und Leistungsausbau massiv investiert werden“, fordert Klein. Bund und Länder seien aufgefordert, den qualitativen und quantitativen Ausbau des ÖPNV zu sichern.