NRW-Landräte fordern schnelle App-Lösung zur Kontaktnachverfolgung

17. März 2021: Der Landkreistag NRW macht Druck bei der Impfstrategie:

Die Impfzentren arbeiten immer noch nicht auf Volllast. Zudem fordert der Verband eine App-basierte Lösung zur Kontaktnachverfolgung, die eine nachhaltige Perspektive für Kultur, Sport, Gastronomie, Freizeit und Handel ermöglicht.

Um das Infektionsgeschehen stärker und effektiver eindämmen zu können, müsse auch die Kontaktnachverfolgung weiter digitalisiert werden: „Für eine nachhaltige Öffnungsstrategie ist die digitale Kontaktnachverfolgung ein Muss“, betonte der Präsident des Landkreistags NRW, Landrat Thomas Hendele (Kreis Mettmann), in der jüngsten Vorstandssitzung des Verbands der NRW-Kreise. Der Landkreistag NRW (LKT NRW) hatte bereits im Dezember 2020 eine App-basierte Lösung für die sichere und schnelle Kontaktnachverfolgung gefordert und Gespräche mit dem zuständigen Digitalisierungsministerium geführt. „Die Landesregierung muss jetzt schnell handeln und eine landesweite Lösung für Kultur, Sport, Gastronomie, Freizeit und Handel eröffnen“, hieß es im aktuellen Vorstandsbeschluss.

Die NRW-Landräte drängen auf eine Lizenzentscheidung des Landes für mobile Lösungen, wie es sie in anderen Bundesländern schon gibt: „Die Landesregierung wird aufgerufen, eine zentral lizensierte App für die sichere Übertragung von Kontaktpersonendaten an die Gesundheitsämter zu unterstützen“, erklärte Hendele. Die App sollte bedienerfreundlich und sicher sein, mit den Systemen der Gesundheitsämter kompatibel sein und Nutzungsmöglichkeiten für Kultur, Sport, Gastronomie und Handel bieten. „Andere Bundesländer machen es schon vor, die Landesregierung muss nachziehen.“

 

Gespräch mit Minister Laumann – Impfzentren auslasten
Im Gespräch mit NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann stand der schleppende Impf-Fortgang im Fokus: „Alle Menschen müssen so schnell wie möglich ein Impfangebot erhalten können. Um das zu erreichen, muss die gesamte Infrastruktur genutzt werden“, forderte Hendele im Gespräch mit dem Minister.

„Die Infrastruktur für ein schnelles Impfangebot steht schon seit vier Monaten, aber ohne Impfstoff kann nicht schnell geimpft werden“, sagte Hendele. „Die Impfzentren müssen so schnell wie möglich mit ausreichend Impfstoff versorgt werden, um in Volllast betrieben werden zu können“, forderte er. Der bundesweite Stopp der Impfungen mit AstraZeneca bremse die Arbeit der Impfzentren wieder gewaltig ab. Den Berichten über mögliche schwere Nebenwirkungen müsse nachgegangen werden, es müsse aber schnell Klarheit geschaffen werden.

Neben den aktuellen Problemen beim Impfen tauschten sich die NRW-Landräte mit dem Gesundheitsminister auch über die neuen Testzentren, die steigenden Inzidenzwerte und die Öffnungs- und Schließungsstrategie des Landes aus. Dabei setzten sich die NRW-Landräte für einen differenzierten Ansatz ein, um mit lokalen Maßnahmen auf das Infektionsgeschehen zu reagieren.

Hinweis

Für Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Pressesprecherin Rosa Moya, Telefon: +49 211 30 04 91 160, E-Mail: r.moya@lkt-nrw.de.

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Der Landkreistag Nordrhein-Westfalen (LKT NRW) ist der kommunale Spitzenverband der 31 Kreise des Landes mit rund 11 Millionen Einwohnern.