LKT NRW alarmiert über hohe Kinder- und Jugendhilfeausgaben
Nach der heutigen Meldung des Statistischen Landesamtes wurden im Jahr 2021 in Nordrhein-Westfalen 13,3 Milliarden Euro für die Leistungen und Aufgaben der öffentlichen Kinder- und Jugendhilfe ausgegeben – das sind sieben Prozent mehr als im Jahr zuvor und rund 15 Prozent mehr als 2019 vor der Corona-Pandemie. In NRW sind die Kreise wesentliche Träger der Kinder- und Jugendhilfeleistungen, zu denen unter anderem die Kindertagesbetreuung, die Hilfen zur Erziehung, die Eingliederungshilfe für seelisch behinderte Kinder und Jugendliche, die Hilfen für junge Volljährige und die Aufwendungen für vorläufige Schutzmaßnahmen zählen. Die Kreise als Jugendhilfeträger müssen diese Mittel über die Jugendamtsumlage mit den kreisangehörigen Städten und Gemeinden abrechnen.
Hauptgeschäftsführer Dr. Martin Klein zeigt sich besorgt über die Entwicklung: „Die aktuelle Statistik zeigt, dass sich die Kostenspirale bei den Sozialausgaben ungebremst fortsetzt. Die Schere zwischen den kommunalen Einnahmen und Ausgaben geht immer weiter auseinander.“ Schon vor der Corona-Krise seien die Kinder- und Jugendhilfeausgaben stark angestiegen. Diese Entwicklung nehme seitdem an Dynamik dramatisch zu. „Seit 2020 mit Beginn der Corona-Pandemie sind zudem die Belastungen durch die Sozialleistungen explodiert. Allein die NRW-Kreise müssen mehr als 300 Millionen Corona-bedingte Schulden in ihren Haushalten verzeichnen.“ Das sei besonders alarmierend, da die zusätzlichen Auswirkungen durch die Energiekrise noch nicht absehbar seien. „Die Krisen beschleunigen die Entwicklung: Die Ausgaben im Sozialbereich steigen immer weiter und immer schneller. Das trifft in NRW die Kreise als Träger der Soziallasten in besonderem Maße.“