Fachkräftemangel im Kitas und Schulen bereitet NRW-Kreisen große Sorge
Der massive Fachkräftemangel im Kita- und Schulbereich stand im Mittelpunkt der Gespräche der NRW-Landräte mit Schulministerin Dorothee Feller und Familienministerin Josefine Paul im Rahmen der diesjährigen Klausurtagung des Landkreistags NRW im Kreis Gütersloh.
Die NRW-Landräte begrüßten im Gespräch mit den Ministerinnen die bereits eingeleiteten Maßnahmen, um gegen den wachsenden Mangel an pädagogischen Fachkräften vorzugehen, und signalisierten ihre Unterstützung. Wie dramatisch die Lage bereits sei, machte der Präsident des Landkreistags NRW, Landrat Thomas Hendele (Kreis Mettmann) am Beispiel Kita fest: „Schon jetzt fehlt so viel Personal, dass Kitas vielerorts ihr Angebot einschränken und die Betreuungszeiten reduzieren müssen“, warnte Hendele. In den Schulen sehe es nicht besser aus. Insbesondere im Primarbereich fehle es an Lehrerinnen und Lehrern. „Mit der Einführung des Rechtsanspruchs auf einen Ganztagsplatz in der Grundschule ab dem Jahr 2026 wird sich die Personalsituation im Bildungs- und Erziehungsbereich nochmals deutlich verschärfen“, ergänzte Hendele. Die Bemühungen, um schnell und gezielt weitere Fachkräfte zu gewinnen, müssten verstärkt werden.
Um Bildungseinrichtungen und Familien zu helfen, müsse das Land kurzfristige, aber auch mittel- und langfristige Maßnahmen auf den Weg bringen. „Wir müssen auch über Standards sprechen und neue Wege gehen - etwa durch die berufsbegleitende Aus- und Fortbildung von geeigneten Ergänzungskräften im Kitabereich, die das Fachpersonal unterstützen“, regte Hendele an. Mittel- und langfristig müssten u.a. Studienplätze ausgebaut und Ausbildungskapazitäten erhöht werden. Insgesamt müssten Bildungsberufe wieder attraktiver gestaltet werden.
Weitere Themen im Austausch mit der Schul- und der Familienministerin waren die Neuordnung der Schulfinanzierung, Details zur Umsetzung des Rechtsanspruchs auf Ganztagsbetreuung im Primarbereich, Maßnahmen zur Stärkung der Förderschulen und der Berufskollegs sowie Fragen zum Kinderschutz und zur Versorgung und Integration von Flüchtlingen.