Kreise fordern mehr Studienplätze für Soziale Arbeit

05. März 2025: Düsseldorf/Herford – Die Jugendämter der NRW-Kreise warnen erneut vor dem Fachkräftemangel in den Allgemeinen Sozialen Diensten – dem „Herzstück des Jugendamtes“. Das Land muss endlich mehr Studienplätze schaffen.

Der Fachkräftemangel in den Jugendämtern ist ein Dauerthema in den Beratungen des Jugendausschusses des Landkreistags NRW (LKT NRW). Wie dramatisch die Lage inzwischen ist, scheint auf Landesebene aber noch immer nicht anzukommen. „Die Allgemeinen Sozialen Dienste haben ihre Belastungsgrenzen längst erreicht. Dennoch warten wir auf konkrete Unterstützung. Das Land muss vor allem die Studienplätze im Bereich ‚Soziale Arbeit‘ zügig ausbauen“, forderte der Ausschussvorsitzende, Landrat Dr. Christian Schulze Pellengahr (Kreis Coesfeld) in der heutigen Sitzung.

Fehlende Fachkräfte in den Allgemeinen Sozialen Diensten der Jugendämter (ASD) sind ein massives Problem. Der ASD nimmt zentrale Aufgaben im Kinderschutz wahr. Die zunehmenden Aufgaben in diesem Bereich erfordern zugleich immer mehr Personal. „Die Jugendämter sind darauf angewiesen, dass es genug Fachkräfte gibt“, erläuterte Schulze Pellengahr.

Die Fachkräfte werden vor allem aus Absolventen des Studiengangs „Soziale Arbeit“ gewonnen. An den NRW-Hochschulen besteht zwar ein sehr großes Interesse, dieses Fach zu studieren, aber es fehlen ausreichend Studienplätze. „Es kann nicht sein, dass für interessierte und dringend benötigte Menschen an den öffentlichen Hochschulen nicht genug Studienplätze zur Verfügung stehen. Hier muss das Land endlich nachsteuern.“

Doch bislang sind die Signale des Landes verhalten. „Während das Land überlegt und diskutiert, droht das Herzstück des Jugendamtes unter der Last zu brechen“, warnte Schulze Pellengahr. „Das Problem ist seit Jahren bekannt, die Jugendämter erleben die Schwierigkeiten tagtäglich vor Ort. Das Land muss dies endlich anerkennen und handeln. Wir brauchen genügend Studienplätze für künftige Fachkräfte im Sozialbereich.“