Energiewende trifft Kreise in besonderem Maße
Der Wirtschafts- und Verkehrsausschuss des Landkreistags NRW fordert konsequenten Ausgleich für vom Kohleausstieg betroffene Kreise. Der kreisangehörige Raum sei in besonderem Maße von der Energiewende betroffen, aber auch entscheidend für die Umsetzung.
„Die Folgen der Energiewende und des Ausstiegs aus der Kohleverstromung treffen die Kreise in NRW in besonderem Maße. Dem müssen Bund und Land Rechnung tragen“, sagte der Vorsitzende des Wirtschafts- und Verkehrsausschusses des LKT NRW, Landrat Manfred Müller (Kreis Paderborn).
Der Ausstieg aus der Kohleverstromung betreffe neben den Braunkohle- auch Steinkohlestandorte in verschiedenen Kreisen in NRW unmittelbar: „Diese Regionen müssen unter anderem wegen der Arbeitsplatzverluste in angemessenem Umfang durch Kompensationen und Förderungen zum Strukturwandel unterstützt werden“, forderte Müller.
Die Energiewende habe auch enorme Auswirkungen auf alle anderen Kreise in NRW: 67 Prozent aller Arbeitsplätze im produzierenden, oft energieintensiven Gewerbe in NRW seien im kreisangehörigen Raum angesiedelt. 65 Prozent der Bruttowertschöpfung im produzierenden Gewerbe werden im kreisangehörigen Raum erwirtschaftet.
Gleichzeitig sei der kreisangehörige Raum Haupterzeuger erneuerbarer Energien: „Über 80 Prozent des in NRW erzeugten Stroms aus erneuerbaren Energien kommt aus Anlagen aus dem kreisangehörigen Raum. Im Bereich der Windenergie sind es sogar 96 Prozent. Für die Energiewende können nicht unbegrenzt neue Windkraft- und Biogasanlagen entstehen, weil deren Akzeptanz zumindest in Teilen des Landes an Grenzen stoße. Auch die Übertragungsnetze für den Stromtransport müssen größtenteils durch den kreisangehörigen Raum verlaufen. Der kreisangehörige Raum ist entscheidend für die Energiewende“, unterstrich Müller abschließend. Die Energiewende müsse aber die Bürger mitnehmen.
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