Mehr Spielräume für die Kinderbetreuung sind ein erster Schritt zur Entlastung – weitere müssen folgen
Neu eingeführt werden soll nach den Plänen von Familienministerin Josefine Paul insbesondere eine Regelung für den Fall des akuten Personalnotstands. Hier geht es um die Frage, welches Personal bei erheblichen, vor allem krankheitsbedingten Personalengpässen zur Sicherstellung der Betreuung zwingend erforderlich ist.
Das fehlende Fachpersonal in der Kinder- und Jugendhilfe stellt für Nordrhein-Westfalen eine zentrale Herausforderung der kommenden Jahre dar. „Auch die Städte, Kreise und Gemeinden wollen, dass Kinder in den Kitas umfassend betreut und gefördert werden können. In akuten Krisensituationen brauchen wir jedoch wegen des gravierenden Fachkräftemangels vorübergehend Flexibilität bei den hohen Qualitätsstandards. Zuallererst die Eltern und Kinder, nicht zuletzt aber auch die Arbeitgeber sind auf eine verlässliche Betreuung angewiesen", so Dedy, Klein und Sommer.
Wegen fehlenden Personals sehen sich Einrichtungen in NRW zunehmend gezwungen, den Betreuungsumfang zu reduzieren oder gar ganze Gruppen zu schließen. Eine Besserung der Lage ist Studien zufolge nicht vor 2030 in Sicht. „In dieser angespannten Lage müssen wir die Regelungen an der Realität ausrichten und weiterhin versuchen eine gute Balance zu halten, die einen verlässlichen Zugang zu Kita und Kindertagespflege ermöglicht und gleichzeitig eine qualitative Betreuung sicherstellt“, sagten Dedy, Klein und Sommer.
Um das System der Kindertagesbetreuung dauerhaft zu stabilisieren, werde eine Überarbeitung der Personalverordnung allein jedoch nicht ausreichen. „Was wir dringend brauchen, ist eine nachhaltige Entlastung der Träger durch eine Reform des Kinderbildungsgesetzes (KiBiz) sowie eine Fortsetzung der Fachkräfteoffensive“, unterstrichen die drei Verbandsspitzen.